Trotz Corona ist die Stimmung im Korntaler Altenzentrum der Evangelischen Brüdergemeinde gut. Und trotz mancher Einschränkung fühlen sich die Bewohner wohl. Dass dies gelingt, ist maßgeblich den zwölf Mitarbeiterinnen der Hauswirtschaft zu verdanken.
Gespräch mit Ulrike Gaißmaier, Leitung Hauswirtschaft im Altenzentrum Korntal.
1) Wie hat sich ihr Arbeitsalltag durch Corona verändert?
Wir mussten uns recht schnell umstellen. Zum Beispiel servieren wir alle Mahlzeiten im Speisesaal nicht mehr in Schüsseln auf den Tischen, sondern schöpfen jedem Bewohner das Essen direkt in der Küche auf den Teller. Das ist ungewohnt, und viele empfinden das als unpersönlich. Aber diese Maßnahme trägt zu mehr Sicherheitsabstand und damit zum Schutz unserer Bewohner bei.
2) Wie reagieren die Bewohner auf die Einschränkungen?
Die meisten zeigen Verständnis. Viele sind aber auch traurig über die Besuchersperre. Dass zum Beispiel der Mittagstisch für Auswärtige nicht mehr stattfindet. Darauf haben sich viele wegen der Außenkontakte, der Gespräche und der Geselligkeit gefreut, das fehlt jetzt natürlich. Es gibt auch Bewohner, die die Situation aufgrund ihrer Demenz oder anderer Altersgebrechen nicht richtig einordnen können.
3) Wie ist die Stimmung in Ihrem Team?
Ich bin sehr froh, dass alle zwölf Mitarbeiterinnen noch „an Bord“ sind. Die Stimmung ist insgesamt ziemlich gut. Natürlich bedauern einige, dass geplante Urlaube oder Verwandtenbesuche jetzt nicht möglich sind.
4) Gibt es besondere Maßnahmen für die Hauswirtschaft?
Soweit es geht versuchen auch wir, Abstand zu halten. Das ist in vielen Bereichen natürlich nicht so einfach. Aber bei unserem gemeinsamen Frühstück sitzen wir zum Beispiel weit genug voneinander entfernt.
5) Was macht Ihnen Mut?
Viele Menschen „von außen“: Der Posaunenchor bringt regelmäßig ein Ständchen. Besucher kommen und grüßen auf Abstand und winken uns zu. Der Kartengruß aus der Brüdergemeinde mit den vielen schön gestalteten guten Wünschen hat uns sehr gefreut.
Und der Zusammenhalt „innen“: Als HW-Team können wir unsere Bewohner ab und zu mit einer kleinen Überraschung aufmuntern, zum Beispiel einem kleinen Schokoladengruß. Oder wir bringen dem Pflegepersonal auf Station mal frisches Obst vorbei.
Wenn wir weiterhin zusammenhalten, ist die Situation für alle leichter.
Vielen Dank für das Gespräch!